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Über Schmetterlinge, die gehen.

Kennst du das, wenn du grad so aus dem Augenwinkel noch eine Bewegung siehst, da aber gar nichts ist, was sich bewegt?


Als es mir so erging, schaute ich nochmals und sah nur ein kleines schwarzes, vermeintliches Stückerl Papier so am Betonboden dahinfliegen... - musste am Windstoß gelegen haben, der mit aufkommendem Wetter und Regen einherging. Ich blickte nochmals, und nochmals genauer, und erkannte, dass dieses kleine schwarze Stückerl Papier in Wahrheit ein Schmetterling war, der so am Boden dahinkrabbelte!


Ich bückte mich, um mir ihn anzusehen, ob der denn verletzt sei. Und ich erkannte, dass dieser Schmetterling ausschließlich mit seinen Beinchen marschierte… - weil - ja, weil seine Flügel irgendwie zusammenklebten oder verwachsen waren vielleicht? Ich hockelte also so da, am verregneten Stadt-Beton-Strassenboden und beobachte diesen Schmetterling für (glaub ich) echt lange Zeit; beim Gehen. ….und spürte zunehmend aufkommende Traurigkeit und Wut in mir. 


“Wie war es nur möglich, dass ein Schmetterling sich das Leben mit einem sooo langen Entpuppungsprozess erkämpft, um dann mit geschlossenen Flügeln durch das Leben zu gehen!? 

Ich meine - er hat alles! Er hat die zwei Flügel! Er hat den Raum! Er lebt! Und er hat sich kraftvoll freigewunden aus einer langen, dunklen Zeit! Warum also geht er nun durchs Leben!?“


Ich begriff es einfach nicht. 

Und es machte mich unglaublich traurig und wütend zugleich. 


Ich stand auf, und ging verändert meines Weges weiter;

irritiert davon, dass es ja diese Entscheidung auch gibt.


Wo ergehst du dir vielleicht als noch Schmetterling dein Leben?

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